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09.04.2024

Wichtiges Bindeglied zwischen Tradition und Moderne: Verdiente Feldgeschworene für jahrzehntelanges Engagement in Stadt und Landkreis Würzburg geehrt

Passt ein Amt auf Lebenszeit noch in unsere moderne und schnelllebige Zeit? Landrat Thomas Eberth fand bei der diesjährigen Ehrung verdienter Feldgeschworener aus Stadt und Landkreis Würzburg eine klare Antwort: „Ja, mehr denn je!“ Als „Wächter über die Grenzen“ und unparteiische Vermittler bei Grundstücksstreitigkeiten in ihren Gemeinden seien die Siebener seit jeher aktive Friedensstifter und die Bewahrer von Wissen und Gerechtigkeit in der Gesellschaft über Generationen hinweg.

Mehr als 25.000 Feldgeschworene in Bayern seien der lebendige Beweis dafür, dass diese Werte eben nicht unwichtig geworden sind. Nach wie vor finden sich junge Menschen, die sich in das Geheimnis der Siebener einweihen lassen und die jahrhundertealte Tradition der „Feldrichter“ und Heimatkenner zeitlebens weiterführen wollen, führte Eberth aus.

Zu Ehren langjähriger Feldgeschworener aus Stadt und Landkreis Würzburg hatte Landrat Thomas Eberth daher auch im Jahr 2024 zu einem großen Festakt geladen. In der festlich geschmückten Hans-Böhm-Halle in Helmstadt würdigte Eberth das Schaffen von 41 Menschen in 25, 40 oder gar 50 Jahren ehrenamtlichen Engagements. Traditionell begleitete auch der Landfrauenchor Würzburg unter der Leitung von Chorleiterin Karin Dürr die Feier.

Auch der Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ADBV) in Würzburg sprach den Feldgeschworenen seinen Dank und Respekt aus. Oliver Treptau hat zum 1. Juni 2023 die Leitung von seinem Vorgänger Emil Fischer übernommen und war erstmals bei der Siebener-Ehrung in Stadt und Landkreis Würzburg dabei. Verabschiedet wurde der stellvertretende ADBV-Leiter Herbert Schmidt. Er tritt am 1. Juni 2024 seinen Ruhestand an.

Es schien passend, dass Siebener aus Stadt und Landkreis Würzburg in diesem Jahr in Helmstadt geehrt wurden, bemerkte der Gastgeber, Helmstadts zweiter Bürgermeister Matthias Haber, bei der Begrüßung der Ehrengäste. Die Marktgemeinde befinde sich aktuell in der Umsetzung einer Vielzahl von Projekten, darunter auch die Erschließung des Baugebiets Messingheilfeld und des neuen Gewerbegebiets. Die Kenntnis der Siebener über die Gemarkungsgrenzen und die Hintergründe der Gemeindeentwicklung sind dabei „ein unentbehrlicher Bestandteil bei der Vermessung“, so der 2. Bürgermeister. Die ehrenamtlichen Feldgeschworenen befänden sich derzeit im Dauereinsatz.

Als Sprecher für die drei Feldgeschworenenvereinigungen links des Mains, rechts des Mains und Ochsenfurt gab Siebener-Obmann Norbert Jesberger einen kurzen Überblick über die jahrhundertealte Geschichte der „Schiedsmänner“. Die ältesten Überlieferungen reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück. Mit der Weitergabe des Siebenergeheimnisses und der Traditionen des uralten Ehrenamts seien in all dieser Zeit stets auch zwei weitere grundlegende Eigenschaften übermittelt worden: Fingerspitzengefühl und Menschlichkeit in schwierigen Situationen – Qualitäten, die digitale Messtechniken weder heute noch in Zukunft ersetzen könnten. Und so schloss sich Norbert Jesberger der Einschätzung von Landrat Thomas Eberth an und betonte: „Ja, wir brauchen euch nach wie vor.“

Die Geehrten:

Feldgeschworenenvereinigung rechts des Mains:
50 Jahre: Alfons Bauer (Prosselsheim)
40 Jahre: Stephan Huppmann (Würzburg/Heidingsfeld)
25 Jahre: Lothar Alsheimer (Würzburg/Oberdürrbach), Matthias Heinrich (Kürnach), Otto Keupp (Würzburg/Oberdürrbach), Hubertus Schraud (Unterpleichfeld/Burggrumbach)


Feldgeschworenenvereinigung links des Mains:
50 Jahre: Otto Fuchs (Waldbüttelbrunn/Roßbrunn), Edmund Genheimer (Höchberg)
40 Jahre: Gerd Hessenauer (Erlabrunn)
25 Jahre: Gerhard Holtröhr (Neubrunn), Klaus Josberger (Margetshöchheim), Martin Mark (Kirchheim), Kilian Rügamer (Hettstadt), Werner Ziegler (Kirchheim)


Feldgeschworenenvereinigung Ochsenfurt:
50 Jahre: Bernhard Pfeuffer (Frickenhausen am Main)
40 Jahre: Otmar Hilpert (Ochsenfurt), Josef Lurz (Giebelstadt), Johann Lutz (Riedenheim), Michael Mark (Riedenheim)
25 Jahre: Georg Dürr (Gaukönigshofen/Wolkshausen), Christian Engert (Kirchheim), Bernhard Hofmann (Gaukönigshofen/Wolkshausen), Josef Kreußer (Gaukönigshofen/Wolkshausen), Erhard Schneider (Ochsenfurt/Goßmannsdorf), Gerhard Schneider (Ochsenfurt), Gerhard Seyboth (Winterhausen), Georg Sieber (Giebelstadt), Rainer Wießmann (Kirchheim, 26 Jahre)